Besuch im Hymer-Museum

Der Besuch des Erwin-Hymer-Museum (Die ganze Welt des Reisens) in Bad Waldsee war in unserem Reisejahr 2020 ein besonderer Höhepunkt. Schon das moderne Gebäude, 10.000qm groß und einem Caravan Fenster nachempfunden, ist ein Blickfang.

Die Sammlung historischer Fahrzeuge und Wohnmobile zeichnet den Reiseweg von Reisenden, Urlaubern und Touristen nach. Der Besucher erlebt auf dem Rundgang zunächst den Aufstieg auf die Alpen und die Aussicht auf das Urlaubsland Italien, im weiteren Verlauf auch europäische, afrikanische und asiatische Reiseziele. Jede Epoche entwickelt ihre eigene Sehnsuchtsorte. Die Themenblöcke zeigen dabei – über die Jahrzehnte gesehen – die Motivationen und Erwartungen der Reisenden.

Zu Beginn der Tour wird ein Nachbau des ersten Wohnwagens der Eheleute Dethleffs aus dem Jahr 1931 ausgestellt. Die Idee war damals so einfach wie genial: das Ehepaar wollte in dem Wagen Kunst, Arbeit und Reisen verbinden. Später wird auf dem Rundgang auch die Geschichte weiterer Pioniere der Reiseindustrie erzählt. Nebenbei kann man die erstaunliche Entwicklung des Innenausbaus und des Designs der Fahrzeuge studieren.
Damit nicht genug, werden auch Reisemobile aus der DDR-Produktion oder amerikanische Modelle vorgestellt.

Das Museum eröffnet so einen einmaligen Blick auf die Geschichte des Reisens. Schlußendlich stellt sich am Ende des historischen Rundgangs auch die Frage nach der Zukunft des Reisens.

Die Hymer-Gruppe wurde 2019 durch den US-Branchenriesen Thor für eine Kaufsumme von 1,9 Milliarden Euro übernommen. Damit hat der Konzern die finanziellen Mittel um technische Innovationen voran zu bringen. Unter der Regie der Amerikaner soll auch Hymer die neuen Trends, von autonomen Fahren bis hin zu alternative Antriebsformen, auf die Straße bringen. In den USA ist der Trend zum Wohnmobil ebenso stark wie in Europa, insbesondere die Idee im Reisemobil nicht nur zu reisen, sondern auch zu arbeiten, boomt.

Noch ist im Hymer-Museum die Konzeptstudie „Galileo“ aus dem Jahr 2019 nicht zu sehen. Das langfristige Ziel ist es neue Fahrzeuge zu produzieren, die eine Null Emission auszeichnet und mit Elektromotoren oder Brennstoffzellen-Antrieb ausgestattet sind. Natürlich wird auch das autonome Fahren vorbereitet und der gewonnene Wohnraum mit anderen technischen Funktionen ausgefüllt.

Fazit: Wir waren begeistert! Sehenswert! Für diejenigen, die nicht nach Bad Waldsee reisen können, empfiehlt sich der Ausstellungskatalog.

Erwin Hymer Museum in Robert-Bosch-Straße 7, 88339 Bad Waldsee