Pläne

Frühlingsanfang. Sonne. Endlich. Am Gartenzaun unterhalten wir uns mit den Nachbarn, die ihr kleines Häuschen ausbauen. Trotz der explodierenden Preise sind sie optimistisch. Auf die neue Situation verursacht durch den den Krieg in der Ukraine, haben sie sich eingestellt.

„Ich habe eine Liste“, sagt er. „Eine Liste?“ „Ja, meine Frau und ich haben besprochen, wie wir sparen können!“ „Ach, Ja?“ Unser Nachbar erwägt die Abschaffung des zweiten Autos und erzählt über die Möglichkeit, künftig mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Wir beobachten derweilen seine Hühner. Selbstversorger. „Ihr seid Glückspilze!“, kommentieren wir. Ja, die alten Grundsatzfragen, rund um die Vor-und Nachteile des „Nomadentums“ und der „Sesshaftigkeit“ stellen sich.

Unser Plan sieht anders aus: Wir räumen das Haus aus, verkaufen und verschenken die Möbel. Wir haben im Moment keine große Lust eine teure Wohnung anzumieten und richten uns im Wohnmobil ein. Wir lesen „durch den Süden Frankreichs“ – ein Buch von Manfred Hammes, der mit seinen Reportagen über die „Kunst, Literatur und Kulinarik“ die ideale Einstimmung für eine Art Expedition anbietet, die uns in Richtung Andalusien führen soll. Die Verbindung von Reisen, Arbeiten, Philosophie, schafft einen Dreiklang, der uns schon länger bewegt.

Das Ende ist offen. Bleiben wir ein paar Monate? Löst sich unsere Reisekasse mit den bunten Scheinen im Nichts auf? Wir sind sicher, die Existenz wird uns tragen. Irgendwohin. „Wie töricht ist es, Pläne für das ganze Leben zu machen, da wir doch nicht einmal Herren des morgigen Tages sind“ heißt es bei Seneca.

Im Moment sein schwebt uns vor. In Zeiten des Krieges? Sorgen um die Dieselpreise und Versorgungsengpässe im Angesicht des Leides der Menschen in der Ukraine erscheinen uns eher lächerlich. Wichtig ist es, Mut zu bewahren. Das Leben im Hier und Jetzt.